Heimwerken produziert oft Sonderabfall – Recycling von PU-Schaumdosen und anderen Renovierungsabfällen
Heimwerken macht Spaß und in einem frisch renovierten Heim fühlt man sich gleich viel wohler. Zum Abdichten und Dämmen von Fenstern oder Türen wird PU-Schaum verwendet. Lacke und Lasuren zum Streichen geben das optische Finish. Doch wie werden die Reste der Sanierungsarbeiten entsorgt? In den Restmüll können sie nicht gegeben werden! Sie gehören in den Sonderabfall. Häufig gehen Heimwerkerinnen und Handwerker mit Sonderabfällen um ohne es zu wissen. Sonderabfälle weisen so hohe Schadstoffmengen auf, dass sie nicht gemeinsam mit anderem Hausmüll entsorgt werden können.
Laut Hessischer AbfallmengenbiIanz 2021 produzierten die Einwohnerinnen und Einwohner des Werra-Meißner-Kreises im Entsorgungsgebiet insgesamt 93 t Sonderabfälle. Pro Kopf und Jahr sind dies 0,9 kg. Der hessische Durchschnitt liegt bei 0,6 kg.
Deshalb dient das PDR (Produkt durch Recycling) Recycling System dazu die PU-Schaumdosen in einem besonders hochwertigen Verfahren zu verwerten. Beim PDR Recycling System werden die PU-Schaumdosen in einem geschlossenen Verfahren in ihre Bestandteile zerlegt. Diese werden soweit möglich stofflich verwertet. Nur Bestandteile, die nicht stofflich recycelt werden können, gehen in die energetische Verwertung. Das sind etwa 20% der Menge. Dieser Anteil ist geringer als bei anderen Verwertungssystemen.
„Wir halten für dieses System auf den Wertstoffhof in Meißner-Weidenhausen besondere Sammelbehältnisses bereit. Die Mitarbeiter des Wertstoffhofs zeigen Anliefernden gerne den Standort des Sammelbehältnisses auf dem Wertstoffhof, damit die PU-Schaumdosen entsprechend getrennt erfasst und wiederverwertet können“, erläutert Kreisbeigeordneter Dr. Philipp Kanzow.
Sonderabfälle wie PU-Schaumdosen können täglich auf den Wertstoffhof in Meißner-Weidenhausen in der Zeit von 7:00 Uhr bis 16:00 Uhr (Montag bis Freitag) bzw. 8.00 Uhr bis 11:00 Uhr (Samstag) abgegeben werden. Zudem finden zweimal im Jahr Sammlungen von Kleinmengen Sonderabfall statt. Die nächste Sammlung im Kreisgebiet beginnt ab 9. Oktober 2023 im Nordteil des Kreises.
Allgemeine Informationen zum Thema Umgang und Sammlungen von Sonderabfall:
• Was gehört noch zum Sonderabfall?
Unter Sonderabfällen werden insbesondere Chemikalien aus Haus, Garten und Hobbybereichen verstanden. Am häufigsten werden Farben, Lacke und Lösemittel abgegeben. Aber auch defekte Spraydosen mit Resten können bei der Sonderabfallsammlung entsorgt werden.
• Was gilt nicht als Sonderabfall?
Getrocknete Dispersionsfarben sind nicht schadstoffhaltig. Sie gehören in die Restmülltonne. Häufig werden geringe Reste von flüssigen Dispersionsfarben abgegeben, was die Kapazität des Sammelfahrzeuges unnötig reduziert. Diese Farben kann man einfach durch Öffnen der Deckel austrocknen lassen.
• Wieviel darf ich abgeben?
Die maximalen Abgabemengen pro Anlieferer haben sich nicht verändert. Es werden je Tour bis zu 100 Kilogramm oder 100 Liter in Originalgefäßen von jeweils höchstens 20 Kilogramm oder 20 Liter angenommen. Während der Sammlung dürfen nur 10 Stück Leuchtstoffröhren oder Energiesparlampen abgegeben werden. Für private Haushalte ist die Sammlung kostenfrei.
• Worauf muss ich achten?
Angenommen werden Sonderabfälle nur in der Abgabe-Verpackung, das Umfüllen vor Ort ist nicht möglich.
Tipp:
Bei der Anwendung von PU-Schaum oder Lacken und Lösemitteln sollte man sich mit Handschuhen und gegebenenfalls Atemmaske vor Gesundheitsgefahren schützen. Das genaue Abschätzen der benötigten Menge verringert Reste.
Weitere Fragen beantwortet Gabriele Maxisch, Umweltberaterin des Werra-Meißner-Kreises, gerne unter der Rufnummer 05651 302-4751 oder gabriele.maxisch@werra-meissner-kreis.de. Die Rufnummer der Abfallentsorgungsanlage in Meißner Weidenhausen lautet: 05657 919530.