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NEIN zu Gewalt an Frauen

Am 25. November 2020 findet der alljährlich stattfindende Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ statt. An diesem Tag wird die Terre-des-femmes-Fahne  „frei leben ohne Gewalt“ u. a. vor dem Schloss gehisst.

In diesem Jahr lautet das Motto des Tages „Mein Herz gehört mir – gegen Zwangsheirat und Frühehen“. Laut einem Bericht der Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ drängt Corona viele Familien weltweit in Armut. Die Mädchen sind gefährdet, weil die Schulen geschlossen sind, die Eltern ihre Verdienstmöglichkeiten verlieren und Lockdowns zu mehr Gewalt und Vergewaltigungen führen. Infolgedessen haben die Eltern das Gefühl, keine Alternative zu haben, als ihre Mädchen zu zwingen, Männer zu heiraten, die oftmals viel älter sind. 500.000 Mädchen zusätzlich könnten allein in diesem Jahr in eine Ehe gezwungen werden. Zwangsverheiratung ist eine Form von Gewalt. Schätzungen gehen von 61 Millionen Kinderehen im Jahr 2025 aus.

In Deutschland erlebten laut einer Online-Befragung der Technischen Universität München und des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung  infolge des ersten Lockdowns 3,1 Prozent der Frauen mindestens eine körperliche Auseinandersetzung und in 6,5 Prozent der Haushalte wurden Kinder körperlich bestraft. 3,6 Prozent der Frauen wurden von ihrem Partner zum Geschlechtsverkehr gezwungen und 3,8 Prozent der Frauen fühlten sich von ihrem Partner bedroht. In 4,6 Prozent der Fälle regulierten Partner Kontakte der Frauen mit anderen Personen – auch digitale Kontakte. Ein großer Risikofaktor sind dabei finanzielle Sorgen.

Höher war die Zahl der Opfer sowohl bei Frauen als auch Kindern, wenn sich die Befragen zu Hause in Quarantäne befanden, die Familie akute finanzielle Sorgen hatte, einer der Partner aufgrund der Pandemie in Kurzarbeit war oder den Arbeitsplatz verloren hatte, einer der Partner Angst oder Depressionen hatte und sie in Haushalten mit Kindern unter 10 Jahren lebten.

Die Wissenschaftlerinnen leiten aus diesen Risikofaktoren mehrere Empfehlungen für künftige Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen während der aktuell bestehenden „zweiten Welle“ ab: mehr Notbetreuungsangebote Kinder und das Angebot von psychologischen Beratungen und Therapien auch online. Frauenhäuser und andere Stellen, die Hilfen anbieten, müssen systemrelevant bleiben.

Unterstützungsangebote für Frauen, Kinder und Männer bietet das Hilfesystem gegen Häusliche Gewalt im Werra-Meißner, insbesondere die Frauenberatungsstelle des Vereins „Frauen  für Frauen – Frauen für Kinder“, Tel. 05651 7843, die Männerberatung der AWO Beratungsstelle für Schwangerschaft, Familie und Sexualität, Tel. 01515 8805203 und die Schulsozialarbeiter*innen an den Schulen im Werra-Meißner-Kreis für die Kinder sowie in Notfällen das Frauenhaus Tel. 05651 32665 und die örtlichen Polizeidienststellen.


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