Hitze in der Region: Kreis mahnt zu Vorsorge und Anpassung

Symbolbild Thermometer

Der Sommer zeigt sich in Hessen von seiner extremen Seite: Auch im Werra-Meißner-Kreis wurden diese Woche bereits mehrfach Temperaturen von über 30 °C gemessen. Der Deutsche Wetterdienst hat daher eine Hitzewarnung der Stufe 1 bis Mittwochabend (02.07.2025, 19 Uhr) herausgegeben.

Diese Warnstufe bedeutet eine starke Wärmebelastung mit gefühlten Temperaturen über 32 °C und nur geringer nächtlicher Abkühlung. Besonders gefährdet sind Menschen in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und Kindergärten. Diese sollten frühzeitig geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen.

Eine öffentliche Warnung erfolgt derzeit erst ab Stufe 2, bei extremer Wärmebelastung. Um künftig schneller und gezielter zu informieren, arbeitet der Landkreis aktuell an einer abgestuften Informationskaskade, d.h. einem Konzept zur koordinierten, zielgerichteten und stufenweisen Weitergabe von Informationen, insbesondere in Situationen wie Hitzewellen.

Schon jetzt möchten die Klimaanpassungsmanagerinnen des Kreises jedoch einige einfache, aber wirksame Empfehlungen geben, wie sich jeder individuell vor Hitze schützen kann:

• Früh morgens und spät abends lüften, tagsüber Fenster geschlossen halten
• Räume abdunkeln, Ventilatoren nutzen, körperliche Anstrengung vermeiden
• Luftige Kleidung tragen, lauwarm duschen, Arme und Beine kühlen
• Viel trinken – ca. 1 Liter mehr als sonst (kein eiskaltes Wasser)
• Leichte Kost bevorzugen
• Kinder und Tiere niemals im Auto lassen – Lebensgefahr binnen Minuten!

Weitere Tipps finden Sie im „Der Hitzeknigge“ des Umweltbundesamts unter: www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/uba_hitzeknigge_2025_bf.pdf

Regionale Auswirkungen bereits sichtbar

Die aktuelle Trockenheit wirkt sich auch auf die Gewässer im Landkreis aus. Im Kreisgebiet wurde der Niedrigwasserabfluss in mehreren Bereichen bereits unterschritten. Besonders betroffen sind einige kleinere Bäche, die drohen trocken zu fallen.

„Die Situation verdeutlicht, wie dringend wirksame Maßnahmen gegen Hitze und Trockenheit notwendig sind – sowohl im öffentlichen Raum als auch im privaten Bereich“, sagt Dr. Philipp Kanzow, Kreisbeigeordneter des Werra-Meißner-Kreises.

Mögliche mittel- und langfristige Maßnahmen

Haus und Garten anpassen:

• Rollläden und Wärmedämmung nachrüsten, um Innenräume vor Überhitzung zu schützen.
• Dach- und Fassadenbegrünung verbessern die Wärmedämmung und kühlen die Umgebung.
• Gartenflächen entsiegeln, Schottergärten zurückbauen und Bäume pflanzen: Grünflächen speichern weniger Wärme und fördern Verdunstung.
• Klimaanlagen gezielt in Einzelfällen einsetzen, aber beachten, dass sie den Energieverbrauch erhöhen und die Umgebung zusätzlich aufheizen.

Öffentliche Räume hitzetauglich machen:

• Mehr Bäume, Sträucher und Grünflächen insbesondere auf Schulhöfen, Spielplätzen und Plätzen ohne Schatten.
• Trinkwasserspender und öffentliche Toiletten bereitstellen, um gesundheitlichen Belastungen vorzubeugen.
• Kühle Orte ausweisen wie etwa Kirchen, Parks oder klimatisierte Einrichtungen, die tagsüber öffentlich zugänglich sind.

Für Fragen und Anregungen stehen die Klimaanpassungsmanagerinnen Naomi Heine, Sarah Ebeling und Franziska Bernstein (Mail: klimaanpassung@werra-meißner-kreis.de, Telefon: 05651-302-4754/-4755/-4756) gerne bereit.

Die Erstellung des Klimaanpassungskonzeptes wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.

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