Toxische Beziehungen und narzisstischen Missbrauch überwinden

Vortrag von Svenja Andrea Beck vom Verein „Toxische Beziehungen überwinden e.V. (#T.o.B.e.)“

 

Svenja Andrea Beck hält am 03.11.25 einen Vortrag in der Brüder-Grimm-Schule in Eschwege.

Gewalt gegen Frauen wird in allen gesellschaftlichen Gruppen und in allen Bereichen des täglichen Lebens ausgeübt. Sie ist fest in unseren patriarchalen Strukturen verankert und hat tiefgreifende Folgen für das Leben von Frauen und die gesamte Gesellschaft.
Gewalt kann viele Formen annehmen, sie kann körperlich oder psychisch sein, laut oder leise. Durch-schnittlich jede dritte Frau in Deutschland erlebt einmal in ihrem Leben Gewalt. Wobei z.B. Frauen of Color, Migrantinnen, queere Frauen, Frauen mit Behinderung oder arme Frauen besonders gefährdet sind.

IN DEUTSCHLAND…
•    findet fast jeden Tag ein versuchter Femizid (Tötungsversuch) statt
•    tötet alle zwei Tage ein Mann seine (Ex-)Partnerin
•    erleben 63 % der politisch engagierten Frauen digitale Gewalt
•    empfinden 90 % der jungen Frauen starke bis extreme Angst, wenn sie nachts unbekannten Männern begegnen oder auf dunklen Wegen gehen

Die Zahlen der Gewaltvorfälle, die zu häuslicher und sexualisierter Gewalt zählen, steigen bundesweit, und auch im Werra-Meißner-Kreis. Die Polizeidirektion Nordhessen berichtet aus ihrer polizeilichen Kriminalstatistik, dass 2024 in 236 Fällen Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Gewalt im häuslichen Bereich eingeleitet wurden. Nach den stetigen Anstiegen in den vergangenen Jahren erfolgte nunmehr im letzten Berichtszeitraum im Jahr 2024 ein weiterer Anstieg um 8,47 Prozent. Die Ermittlungen richte-ten sich 2024 gegen 165 Tatverdächtige, davon 124 männlich und 41 weiblich.

Die Referentin Svenja Andrea Beck, die am 03.11.2025 um 17.00 Uhr einen Vortrag zum Thema „Toxische Beziehungen und narzisstischen Missbrauch überwinden“ in der Aula der Brüder-Grimm-Schule (Dünzebacher Str. 21) hält, war selbst fünf Jahre lang in einer toxischen Beziehung, hat massive psychische und physische Gewalt erlebt und hat zwei Versuche eines Femizids überlebt. Heute setzt sie sich dafür ein, dass Frauen Muster solcher gewalttätigen Beziehungen möglichst früh erkennen und sich Hilfe suchen, um sich aus solchen Gewaltspiralen zu befreien. Svenja Andrea Becks Lebensgeschichte macht deutlich, dass es “ein Leben danach“ gibt, für das es sich lohnt, zu kämpfen.

Im Rahmen des Internationalen Aktionstags gegen Gewalt an Frauen am 25. November organisiert das Gleichstellungsbüro gemeinsam mit einem breiten Bündnis im Werra-Meißner-Kreis (Frauenberatung, Frauenhaus, Stadt Eschwege, etc.) mehrere Veranstaltungen, um auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Bei vielen der Veranstaltungen werden auch Fragen berührt, die sich um Selbstbestimmung von Frauen drehen. Die Idee ist, dass Mädchen und Frauen dann gegen Gewalt ge-wappnet sind, wenn es ihnen ermöglicht wird, ihr Leben in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens selbstbestimmt in die Hand zu nehmen und sich für selbstbestimmte Lebenswege zu entscheiden.

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